Ampelphase

Ich hätte ja nicht gedacht, dass es wirklich so kam, wie ich es gehofft oder vielleicht geahnt hatte: lange Gesichter bei der CDU (Merkels Mundwinkel erreichten wieder die bekannte südliche Richtung) wegen des schlechten Wahlergebnisses.

Ich bin froh, dass es definitiv kein schwarz-gelb geben wird. Die letztlich regierende Koalition steht allerdings in den Sternen. Eine Große Koalition scheint zur Zeit weniger möglich, weil die SPD rumzickt, dass sie da als kleinerer Partner nicht mitmacht. Eine klassische Ampel (SPD/FDP/Grüne) geht wohl nicht, weil Westerwelle partout nicht mit der SPD will. Schade eigentlich, solch eine Koalition hätte für mich den größten Reiz. Es wäre die Vereinigung der Linksliberalen mit dem bürgerlichen Lager. Würde Deutschland guttun.

Zur Zeit deuten viele Zeichen auf eine „Schwampel“ bzw. „Jamaika-Koalition“ (Union/FDP/Grüne) hin. Westerwelle hat zwar gestern abend noch Ampeln ausgeschlossen, aber heute sieht das wieder anders aus. Auch bei den Grünen ist man dafür offen.

Nach dem schlechten Wahlergebnis für die CDU/CSU wackelt Merkels Stuhl bereits ein bisschen. Wenn sie nicht schnell eine Koalition zusammenzimmert, dürfte sie abgesägt werden. Die CDU-Ministerpräsidenten taxieren schon die Stuhlbeine und Merz reicht sicher gerne den Fuchsschwanz.

Schröders lustiger Auftritt in der Elefantenrunde gestern sorgt heute überall für ungläubiges Staunen. Einen dermaßen polternden Kanzler Schröder hatte ich auch noch nicht gesehen. Er hatte wohl hinter der Bühne schon ein bisschen was getrunken oder sich an den überraschend guten Zahlen für die SPD aufgegeilt berauscht. Es war faszinierend und widerlich zugleich, ihn so zu sehen. Er hatte kohlsche Züge von Arroganz, aber war dabei trotzdem irgendwie sympathisch. Ähnlich wie Rudi Völler bei seiner Weizenbier-Rede nach einem verpatzten Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Ein Gedanke zu „Ampelphase

  1. Strelon

    Nun also doch – Wahlanalyse in der Union 20. Oktober 2005

    Und ich dachte schon, die Unionsparteien hätten sich mit dem wirklich schlechten abschneiden bei der Bundestagswahl am 18.September bereits abgefunden. Aber nein, nun kommt die Junge Union und auch die CDU nahe Konrad-Adenauer-Stiftung langsam aus der Deckung gekrochen und verknüpft das schlechte Wahlergebnis mit einze… [ Source: http://heuteblog.de/2005/10/20/16/ ]

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