mal wieder: SpOn und Blogs

Wenn Spiegel Online über Blogs berichtet, kommt meist nichts gescheites bei rum. So auch beim Artikel vom 14. März über „käufliche Blogger“:

Blogger rühmen sich, die Anti-Elite der Medienbranche zu sein. Doch längst haben die Revoluzzer begonnen, sich mit Konzernen zu arrangieren. Schon gibt es erste Fusionen der einstigen Todfeinde.

Anti-Elite? Revoluzzer? Todfeinde?!? Da musste wohl unbedingt ein ganz hartes Wort rein, damit der Artikel möglichst spannend angeteasert wird. Aufhänger des Artikels ist ein Blog, dass sich das Time-Magazin gekauft hat.

Marc Pitzke vom Spiegel meint nun, darin einen Trend zu erkennen, dass sich etablierte Medien und Blogs „arrangieren“. Als weiteres Beispiel dienen dann die Blogs des Hauses Gawker, eine Art Spreeblick-Verlag aus den USA. Die verdienen mit den Blogs Geld (wie gruselig) und einige Blogs von denen liefern sogar Inhalte ans Newsportal von Yahoo (noch grusliger).

Sowas ist natürlich alles ganz schlimm, weil diese A-Blogs natürlich keine Freizeitschreiberlinge mehr sind, sondern professionelle Blogger. Die anderen Blogs sind für SpOn gleich „winzig“ und „bedeutungslos“.

Durch diese paar Blogs, auch wenn es hochfrequentierte Blogs sein mögen, gibt es noch kein „Arrangieren“ zwischen Bloggern und Konzernen. Käuflich ist die Blogosphäre schon gleich gar nicht. Wenn nämlich diese A-Blogs den etablierten Medien zu ähnlich werden oder sich gar kaufen lassen, waren sie die längste Zeit A-Blogs. Blogs werden gelesen, weil sie ein Gegengewicht zu Presse und TV darstellen. So winzig und bedeutungslos die meisten Blogs auch sein mögen, in der Gesamtheit stellen sie eine Gegenöffentlichkeit zur bisherigen Medienlandschaft dar. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis SpOn das begreift.

Ein Gedanke zu „mal wieder: SpOn und Blogs

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