Schädelspielchen am Hindukusch

Die Überraschung über die Totenkopfbildchen von Bundeswehrsoldaten in Afghanistan erinnert mich an die Unterschichtendebatte: man weiß, dass es sie gibt und doch ist die öffentliche Verwunderung groß, wenn es dann tatsächlich bekannt wird. Wenn man nicht ganz weltfremd ist, dann musste man auch wissen, dass in der Bundeswehr Dinge passieren, die nicht im Handbuch für den Soldaten stehen.

In der Gesellschaft gibt es einen bestimmten Prozentsatz an Idioten, warum sollte das in der Bundeswehr anders sein? Manche Bundis müssen ganz schön einen an der Waffel haben, wenn sie sich Trockenobst in den Arsch schieben lassen oder ihren Dödel neben einem ausgebuddelten Totenschädel zeigen.

Ich denke immer noch, dass die Bundeswehr zur zivilisiertesten und am zurückhaltensten auftretenden Armee der Welt gehört, aber ein gewisser Anteil an Spinnern lässt sich wohl auch dort nicht verhindern. Da kann es auch nicht verwundern, wenn nun neue Fotos auftauchen.

5 Gedanken zu „Schädelspielchen am Hindukusch

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  2. HinRichter

    Ich finde, da wird zuviel aufhebens drum gemacht. Nicht mal die afghanischen Medien machen da so einen Rummel, wie die Deutschen.
    Klar, es war jetzt nicht die feine englische Art, sein Ding neben einem Schädel zu präsentieren, aber…
    …Gedankenexperiment: Herr Otto Normalverbraucher ist im Schwarzwald unterwegs. Dort stolpert er in ein Loch (ich weiss, unwahrscheinlich, aber es geht um die Situation), wo er die Gebeine eines lang vertsorbenen Neanderthalers findet. Anstatt die Dinger in Ruhe zu lassen, nimmt er den Schädel in die Hand und lässt sich von seiner Frau ablichten.
    Hmmmmmm, kein Aufschrei? Totenruhe gestört? Respektloses Verhalten?
    Kein Stück. Höchstens die Archäologen regen sich auf.
    Also, wo ist das Problem? Die Toten können sich nicht mehr aufregen und die Lebenden interessiert es im Normalfall kein Stück. Aber neeeiin, wir Deutschen müssen ja immer zwanghaft politisch korrekt sein, obwohl wir uns dabei echt lächerlich machen.

  3. Tobias Beitragsautor

    HinRichter: Der Unterschied ist: Unsere Soldaten, Repräsentanten einer militärischen Macht, sind dort in einem fremden Land. Mich stören an den Bilder die Dominanzposen. Die Schädel werden wie Trophäen präsentiert. Es gehört ja nicht viel Fantasie dazu, um daraus eine Erniedrigung der Menschen in Afghanistan erkennen zu können. Ob es letztlich darauf ankommt, wem der Schädel gehört, ob es ein sowjetischer Soldat war oder ein Afghane, ob er in einem Massengrab verscharrt oder nicht, ob der Schädel am Straßenrand lag oder nicht, bezweifle ich.

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