Obama – hopefully he can

Barack Obama hat es tatsächlich geschafft: er wurde zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gewählt. Obama wurde im Wahlkampf und wird auch heute am Tag seines Triumphes als Messias gefeiert. Manche meinen, man sollte dem Amt nicht zuviel Bedeutung beimessen. Ich denke, das Amt des US-Präsidenten hat auch heute noch eine immense Bedeutung. Die letzten 8 Jahre waren geprägt vom Bush-Stil, vom Stil der Neocons. Dieser Stil war egoistisch, gewalttätig, waffenstrotzend, geprägt von arroganter, dummer Selbstüberschätzung, von Schwarz-Weiß-Denken. Mit einem anderen Präsidenten hätten wir nach 9/11 nicht diesen Überwachungs- und Antiterrorscheiß gekriegt. Jedenfalls nicht in diesem Ausmaß.

Ich erwarte – wie Jens – von Obama daher in erster Linie einen anderen Politikstil. Er hat Ideale, aber nicht diese dumm-religiösen wie Bush. Ich glaube, Obama hat eine Vorstellung, eine Vision von der Welt; er inspiriert und begeistert damit Menschen. Obama bringt eine positive „Yes we can“-Grundstimmung rüber, Bush sah überall böse Menschen; Obama begeistert mit Offenheit, „change“ und „hope“, Bush erzeugte Ängste (bzw. nutzte bestehende nach 9/11 aus).

Ich nehme Obama ab, dass er diese Ideale wirklich hat und sich nicht nur opportunistisch mit ihnen schmückt. Nun muss er zeigen, wieviel von seinen Idealen er im Alltag in die Tat umsetzen kann. Obama aber schätze ich als nachdenklichen Menschen ein, der anderen zuhören kann, der kluge Leute um sich versammelt, die ihm kluge Ratschläge geben. Er wird auf Zusammenarbeit statt auf Alleingänge setzen. Obama lebt im Hier und Jetzt und hat seinen Blick auf die Welt nicht aus der Bibel.

Bei aller Begeisterung sollte man nicht vergessen, dass die USA Obama nicht so zu Füßen liegen, wie es den Eindruck hat. Er hat wesentlich weniger überragend gewonnen, als es die Wahlmännerstimmen vermuten lassen. 52% der Wähler stimmten für Obama, aber auch 46% stimmten für McCain. Trotz der großen Mobilisierung stieg die Wahlbeteiligung nur gering von 60,4% in 2004 (54,3% in 2000) auf schätzungsweise 64% (Nachtrag: Es waren 61,7%). Die Bilder von langen Warteschlangen und Massenregistrierungen von Erstwählern hätten anderes erwarten lassen.

3 Gedanken zu „Obama – hopefully he can

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  2. Franziska

    Bleibt natürlich abzuwarten, ob Obama tatsächlich seine Vorhaben in die Tat umsetzen kann. Ich persönlich glaube fest daran, dass er seinen Job besser machen wird als Bush.

  3. Chris

    Also ich muss dir da voll und ganz zustimmen, ich erwarte auch einen ganz anderen Führungsstil von Obama und nehme ihm seine Ideale ab. Allerdings habe ich trotzdem die Befürchtung, dass ihn die anderen Mitglieder, sein Stab im Weißen Haus, in einigen Dingen doch recht stark ausbremsen könnte, aus Gründen der vermeintlichen Vernunft usw. Insofern glaube ich nicht an einen radikalen Wechsel im Regierungsstil, aber schleichend wird sich Obama hoffentlich durchsetzen können und seine Ideale auch mit seiner Politk vertreten.

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