Ex-Post-Vorstand Ude schrieb den Erpresserbrief an Steinbrück

Als ich vom Erpresserbrief an SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück hörte, dachte ich, das ist doch bestimmt ein grimmiger, alter Ex-SPDler, der wegen der Agenda 2010 aus der SPD ausgetreten ist und seinem Ärger halt mal Luft machen wollte. Einer, der am Fenster hängt und die Falschparker aufschreibt, ein Blockwart eben.

Weiter weg hätte ich mit meiner Vermutung gar nicht liegen können. Der Briefeschreiber kommt aus den besseren Kreisen der Gesellschaft, genauer gesagt sogar aus den vermeintlich besten der Republik. Es ist der ehemalige Manager und Vorstandsmitglied bei der Deutschen Post Hermann Ude.
Die Story geht in etwa so: Ude hat eine Putzfrau Haushaltshilfe. Und genau diese Haushaltshilfe war auch mal für einige Zeit Haushalthilfe bei im Hause Steinbrück. Die beiden, also der Manager und die Haushaltshilfe, kommen ins Gespräch und sie erzählt ihm, wie das damals war bei den Steinbrücks und dass die dort zwar geholfen hat, aber eben nicht richtig angestellt war. Der Manager wittert Schwarzarbeit. Dann sagt der Steinbrück etwas über die Ausbeutung von Geringverdienern, worüber sich der Manager ganz furchtbar aufregt. Und daraufhin schreibt er einen Erpresserbrief an Steinbrück, dieser solle die Kandidatur aufgeben. Tut er das nicht, kommt er mit der Geschichte der schwarzangestellten Haushaltshilfe an die Öffentlichkeit.

Auch im Vorstand von deutschen Weltkonzernen können sehr einfache Gemüter sitzen. Es sind halt auch nur Menschen, wenngleich die Selbstwahrnehmung wahrscheinlich eine andere ist.

2 Gedanken zu „Ex-Post-Vorstand Ude schrieb den Erpresserbrief an Steinbrück

  1. Peter Stang

    ich finde es einfach nur erbärmlich was in dieser bananenrepublik deutschland abgeht.rechtsstaat ? laut laut lach. so ein tam tam was da wegen eines briefes an herrn steinbrück abgeht , ich selber wurde in einem brief des mordes bezichtigt – auf eine anzeige hin bei der polizei in freital musste ich fast eine stunde in eine gähnende ,,fesse,, sehen und mir immer wiedr anhören das ich dem hernn polizisten seinen feierabend raube.das ganze war im november 2012 – bis heute kam keine einzige reaktion – keine polizei,kene staatsanwaltschaft nix !!! alle menschen sind gleich vor dem gesetz in deutschland – lach – nur steinbrücks und dergleichen sind gleicher .

  2. Tobias Beitragsautor

    Ein Unterschied dürfte gewesen, dass hier nicht nur ein falsche (?) Tatsachenbehauptung („schwarzbeschäftigte Putzfrau“) gegenüber Steinbrück vorlag, sondern damit eine bestimmte Handlung erzwungen werden sollte (=Erpressung). Bei dir, so lese ich hier heraus, war zumindest letzteres nicht der Fall.
    Und naja, bei einem Kanzlerkandidaten im Wahlkampf dürften sich Beamten eben auch bemüßigt fühlen, sich das Gähnen zu verkneifen. Wobei ich gar nicht mal weiß, wie intensiv jetzt hier die Ermittlungen überhaupt waren. Der Ude hat sich selbst den Behörden gestellt.

    Drohungen werden von der Polizei aber offenbar nicht sehr ernst genommen, das habe ich auch schon öfter gehört. Bei einer falschen Tatsachenbehauptung hast du ein Recht auf Unterlassung, aber ich glaube, solange dich keiner damit erpresst oder deinen Ruf schädigen will, hast du eher schlechte Karten bei der Polizei.

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