Archiv für den Monat: Juni 2005

Orakelei um die Zukunft des Fernsehens I

Vor gut einem Monat hat sich Mario Sixtus Gedanken über das Fernsehen gemacht und schon dort vom Untergang gesprochen (und auch früher schon mal). Kurz zusammengefasst: Weil immer mehr Leute Serien aus dem Internet laden, sinken die Einschaltquoten und damit die Werbeeinnahmen bis zu einem Punkt, an dem klassische werbefinanzierte Fernsehen sich nicht mehr trägt.

Seine Idee (bzw. die von Mark Pesce) lautet nun:

Wie wäre es, wenn man den Platz, den momentan das jeweilige Sender-Logo einnimmt, an Sponsoren verkaufen würde?

Wie in den Kommentaren schon angemerkt wird, wären die Sender kaum willens, ihr Logo zugunsten das eines Werbers auszutauschen. Aber ok, bei Mario gibt es eh bald keine Sender mehr. Und ohne Sender keine Logos. Aber, auch wieder in den Kommentaren bereits angemerkt, wer sagt uns, dass es bei einem kleinen Logo bleibt? Wäre nicht eher mit Laufbändern und ähnlichem zu rechnen? Ich denke ja.

Aber davon mal ganz abgesehen: wieviel Werbebotschaft lässt sich mit einem Logo transportieren? Weiterlesen

Afrikanische (Klischee-)Woche

In Halle findet ab 20. Juni zum 17. Mal eine „Afrikanische Woche“ statt. Organisiert von der Heinrich-Böll-Stiftung in Sachsen-Anhalt. Sinn der Veranstaltungen:

Wir bieten allen BürgerInnen und MigrantInnen die Möglichkeit, sich intensiv mit der afrikanischen Kultur und mit den Chancen und Konflikten im Zusammenleben von MigrantInnen und BürgerInnen der Stadt Halle auseinanderzusetzen.

Soweit so gut und durchaus lobenswert, gerade in Sachsen-Anhalt, das nicht gerade für Fremdenfreundlichkeit bekannt ist. Aber im Programmheft Weiterlesen

Schwer zu erkennen die dunkle Seite der Werbung ist

Das Gespenst der Schleichwerbung geht um. Mittlerweile wird hinter fast jedem Bild, hinter fast jeder Textzeile in einem Dialog gleich Schleichwerbung vermutet.
Prinzipiell kann natürlich jedes Produkt, was (insbesondere) im Fernsehen zu sehen ist, als Werbung angesehen werden. Ich sehe einen Schauspieler in einem Auto fahren und schwupps erkenne ich, was das für eine Marke ist. Dazu muss nicht mal das Enblem zu sehen sein, die Form reicht meist schon aus. Nicht anders sieht es bei vielen anderen Dingen des Alltags aus. Wir erkennen sie an Form, Verpackung, Farbe o.ä.

Anders ausgedrückt: man weiß bei dem Auftauchen einer Marke nicht, ob sie nun zufällig oder absichtlich (und gegen Bezahlung) dort hingelangt ist. Es ist aber oftmals nicht zu erkennen, worum es sich handelt. Product Placement ist laut Medienstaatsvertrag verboten; sowohl für private als auch für öffentlich-rechtliche Sender. Darum ist es richtig, wenn man jetzt genauer hinguckt und hier und da mal nachhakt, ob nicht doch hier und da gezahlt wurde. Was ja auch gar nicht so selten (.pdf, 143 kB) zu sein scheint, wenn man Leuten aus der Werbebranche glauben darf.

Problematisch wird es erst, wenn Servicemagazine (TV und Print) „gesponsort“ werden. Also in dem Fall, in dem redaktionelle Inhalte gekauft werden. Ist mir zwar nicht bekannt, das es sowas gegeben hat. Aber bisher war ja auch nicht bekannt, dass der Marienhof beschlichen wurde.

Update, 21.06.05: Ein lesenswertes Interview mit Wolfgang Hünnekens in der Berliner Zeitung zum Thema „Platzierung von Markenbotschaften“ aka Schleichwerbung.

Schlafdefizit

Eigentlich sollte ich längst im Bett liegen, ich hab Schlaf nachzuholen. Die letzte Nacht war eine kurze. Zum einen, weil ich schon gestern bis spät in die Nacht an WordPress gebastelt habe. Zum anderen, weil heute morgen um 7 Uhr (!) die Müllabfuhr meinen Schlaf abrupt beendete. Einfach so. D.h., eigentlich nicht nur einfach, sondern gleich vierfach: normaler Müll, Biomüll, gelbe Tonne, Papier. Also 4 Müllautos mit 4x viel Lärm.

Danach war aber auch keine Ruhe. Das Kind der Nachbarn über mir konnte wohl auch nicht mehr schlafen und hopste und lief dann munter auf dem Laminatfußboden rum. Das hört sich dann nach gaaanz schweren Schritten an und ein einstürzender Turm aus Bauklötzchen klingt dann wie ein großer schwerer Turm aus großen schweren Klötzen (ohne -chen). Naja, wie dem auch sei, mit dem Schlafen war es dann fast vorbei, ein bisschen eingenickt bin ich dann noch. Bilanz: Weniger als 5 Stunden gesunder Schlaf. Zu wenig für einen Wochenstart…