Letzte Woche kaufe ich bei Netto „Unser Sonntags-Ei“ der Firma Gold-Ei, ohne auch nur zu ahnen, was ich da für ein tolles Hightech-Produkt in den Einkaufskorb gelegt habe. Normalerweise kaufe ich Bio-Eier von Plus, ich war aber bei meiner Freundin und die brauchte Eier für den Kuchen und bei Netto war ich nunmal einkaufen.
Wie dem auch sei, heute gab’s Bratkartoffeln mit Spiegelei und dazu landeten die letzten beiden Sonntagseier in meiner Pfanne (ich war so tollkühn, sie nicht an einem Sonntag zu braten). Dabei hab ich mir die Verpackung genauer angeguckt und den „8 Fragen – 8 Antworten“-Zettel von der Eierverpackung abgezupft.
Zum Erhöhen des Gehaltes an Omega-3-Fettsäuren, die uuuuunnnheimlich gesund sind, werden die Gold-Ei-Hühner, die das Sonntags-Ei legen dürfen, mit Kaltwasser-Meeresalgen gefüttert. Diese Algen „sind gentechnisch nicht verändert, hygienisch einwandfrei und frei von Umweltbelastungen“. Puuuhh, noch mal Glück gehabt. Ein Organismus kann zwar nur genetisch verändert sein (und gentechnisch verändert werden), aber lassen wir die Haarspalterei.
Sinn der Algenkost fürs liebe Federvieh: in Kaltwasseralgen sind Omega-3-Fettsäuren drin, die dann auch ins Huhn und ins Ei gelangen. Somit nimmt man mit einem Ei 37% des benötigten Tagesbedarfs dieser Fettsäuren auf. Außerdem sind die Eier „besonders wohlschmeckend“. An Omega-3-Fettsäuren besteht nämlich eine „krasse Unterversorgung“. „Nur über den Verzehr von Fischen aus kalten Meeren konnte bisher“ der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren gedeckt werden, etwa 300 mg pro Tag. Ein Sonntagsei hat 110 mg.
Das mit den Fischen stimmt zwar, die Einschränkung „nur“ dagegen nicht. In verschiedenen Ölen ist reichlich davon vorhanden, so wichtig ist das Sonntagsei also auch wieder nicht. Aber ein bisschen Panikmache hat ja schon so manchen Verkauf angekurbelt.