Hochbezahlte Verwalter

In der Diskussion um höhere MdB-Diäten fand ich ja eine Sache interessant erstaunlich: wie viel Verwaltungsbeamten im allgemeinen und Bürgermeister im besonderen verdienen.

Die Diäten der Abgeordneten orientieren sich ja einerseits an Bürgermeistern kleinerer und mittlerer Städte (50.000 bis 100.000 Einwohner) und andererseits an obersten Bundesrichtern. Bürgermeister besagter Städte werden je nach Einwohnerzahl und Bundesland in die Besoldungsgruppen B4 bis B7 eingruppiert, das entspricht einem Grundmonatseinkommen (ohne Zuschläge) von 6400 bis 7500 Euro (Westdeutschland). Selbst hauptamtliche Bürgermeister von kleinen Städten und Gemeinden von 2000 Einwohnern werden nach A13 bis A16 bezahlt und kriegen ab 2900 monatlich.

Das find ich ganz schön happig. Zum Vergleich: ein Wissenschaftler, diplomiert und promoviert (kostet ihn 8-10 Jahre), steigt als Angestellter in der Entgeltgruppe E13 nach Tarifvertrag der Länder (TV-L) im öffentlichen Dienst mit 2900 Euro ein und kommt nach 15 Jahren Zugehörigkeit auf 4200 Euro (wieder: Westdeutschland). Dann ist Schluss, höher geht es nicht (außer er wird Professor). Internationale Erfahrung, ständig auf der Höhe der Zeit bleiben – all das bringt nichts fürs Gehalt.

Den Vergleich könnte man auch für andere Stellen im öffentlichen Dienst ziehen – Erzieher(innen) z.B. – man würde immer das gleiche Ergebnis bekommen: Verwaltungsaufgaben werden sehr gut bezahlt, das tatsächliche Arbeiten mit den Händen oder dem Kopf eher nicht.
Wir leben halt in einer Bürokratie.

Angesichts dessen verdienen unsere Bundestagsabgeordneten nicht gerade üppig. Momentan kriegen sie 7339 Euro plus 3782 Euro Kostenpauschale.

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