Rechenfehler statt Kostenexplosion

Was stellt man sich unter einer Kostenexplosion vor? Doch wohl, dass die Ausgaben für irgendetwas sehr viel höher liegen als vorher.

Bei der Diskussion um Hartz IV gibt es eine neue Definition für den Begriff Kostenexplosion: die Ausgaben liegen höher, als man geraten gehofft gedacht erwartet hatte.

Die Fakten sehen allerdings anders aus: Ausgaben für Sozial- und Arbeitslosenhilfe ohne Hartz-IV-Reform: 35,5 Mrd., tatsächliche Ausgaben von Bund, Länder und Kommunen: 37,5 Mrd. Euro. Steigerung: etwa 5%. Explosionen sehen anders aus.

Vielmehr sollte man wohl von einer krassen Fehlkalkulation und unbegründeten Hoffnungen auf ein angebliches Zaubermittel gegen die Arbeitslosigkeit reden. Stattdessen wird von einer Kostenexplosion lamentiert.

Nachtrag (5. Juni): Jetzt ist es sogar offiziell: Es gibt keine Kostenexplosion. Es ist aber wohl kein Zufall, dass Müntefering damit erst nach Verabschiedung von Hartz-IV-Verschärfungen an die Öffentlichkeit geht, oder?

Lesenswert: die taz über Meinungsmache gegen Hartz IV.

Ein Gedanke zu „Rechenfehler statt Kostenexplosion

  1. Sven

    Das Lamentieren geht ja auch nur darum, den weiteren Leistungsabbau zu rechtfertigen. Da muss schon eine „Explosion“ her. Und Schmarotzer. Viele Schmarotzer. Eigentlich alle.

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