Wenn ich mir die Militärparaden zum Nationalfeiertag Frankreichs anguckt, dann bin ich froh, dass wir solchen Zirkus nicht mehr veranstalten. Kampfflieger, die die Nationalfarben in den Himmel malen, Panzer, die eine Prachstraße herunterfahren, vorbei am jubelnden Volk und vorneweg fährt der König Staatspräsident Jacques Chirac.
Das alles ist einer Demokratie und vielmehr noch einer Republik unwürdig. Nichts gegen gesunden Nationalstolz, aber wenn Militär auftaucht sieht das immer ein wenig kriegsgeil aus. Wozu protzt man überhaupt mit Kriegsmaschinen? Wen möchte man damit beeindrucken, jetzt, wo der Kalte Krieg beendet ist? Oder dient das als nationale Selbstbeweihräucherung?
Hier wirkt doch unsere, etwas schüchterne Nation plötzlich richtig modern, ob der Tatsache, dass wir solche Aufmärsche nicht mehr haben. Aber wie wäre es mit einem Nationalfeiertag mit Straßenfesten zusammen mit Bürgern, gesellschaftlichen Gruppen und Politkern in Deutschland? Demokratie zum Anfassen, Tag der Offenen Tür bei Bürgermeistern, Ministerpräsidenten und Ministerien?
Ich find, der frz. Nationalfeiertag hat immer was von iranische, indischen oder nordkoreanischen Militärparaden…
Aber es stimmt, dass der deutsche Nationalfeiertag mal ein bisschen Farbe gebrauchen könnte.