Biometrie in den Pass, Schily in den Aufsichtsrat

Weil solche Meldungen schnell untergehen und ich bei den Google-News auch nichts finden konnte:

Die Bundesregierung hat eingestanden, dass der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) direkt an der Auftragsvergabe an Biometrie-Firmen beteiligt war, in deren Aufsichtsrat er heute sitzt.

Ist das nicht schön, wenn sich im Ministeramt geknüpfte Netzwerke anschließend gewinnbringend nutzen lassen? Schily befindet damit sich in „guter“ Gesellschaft.
[via: Girl]

Wer sich das ganze Bild machen will, der kann auch die Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (PDF) und Antwort der Bundesregierung (PDF) nachlesen.

3 Gedanken zu „Biometrie in den Pass, Schily in den Aufsichtsrat

  1. marcc

    Ich sach’ nur “Vorbildfunktion� und mein�ceterum censeo�: Die Großen haben schon immer ein Verhalten an den Tag gelegt, dass ihren Nutzen maximierte. Aber in einer demokratischen Gesellschaft mit freier Presse und vielen Informationsmöglichkeiten wird sowas heutzutage aber irgendwann aufgedeckt und bekannt. Leider lernt der normale Bürger daraus: “Wenn die Großen die Regeln so zu ihren Gunsten ausreizen, warum soll ich mich dann nicht genauso verhalten?� Konsequenz daraus, wenn viele so handeln, ist aber, dass der gesellschaftliche Karren an die Wand fährt.

  2. Tobias Beitragsautor

    Ja, die vermeintlichen Eliten wissen schon, wo der Frosch die Locken hat. Vorbildfunktion ist ein gutes Stichwort. Dabei klingt das Wort so altmodisch, dass es kaum noch jemand benutzt. Die Vorbildfunktion ist aber in der Praxis trotzdem vorhanden. Mir fehlen bei Politikern Visionen, aber auch Würde für das Amt. Mir fehlt das (natürlich nicht bei allen) Bewusstsein, dass es etwas Besonderes ist, ein Abgeordneter oder Minister zu sein und dass ein solches Amt mehr ist, als eine Einladung zur persönlichen Machtausübung oder Bereicherung.

    Wenn die persönliche Profitmaximierung tatsächlich weiter zunimmt, dann fährt die Gesellschaft an die Wand. Vorher nimmt natürlich noch die Politikverdrossenheit zu, weil der Eindruck sich verstärkt, dass Wasser gepredigt (Verzicht) aber Wein gesoffen (eigene Schäfchen ins Trockene bringen) wird.

  3. Pingback: Reflexionsschicht

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