Klimagipfel in Kopenhagen ist kläglich gescheitert

Die UN-Klimakonferenz von Kopenhagen, die ein Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls (läuft 2012 aus) aushandeln sollte, war ein Reinfall. Die Abschlusserklärung (PDF) hat keinen bindenden, rechtswirksamen Charakter, über schöne Worte in Absichtserklärungen kam man wieder einmal nicht hinaus. Wieder einmal wird betont, welche schlimme Sache der Klimawandel ist und dass man alles daran setzen will, dass die Erde nur um 2°C wärmer wird. Nur: konkrete Handlungen zur Abwendung der Gefahr wurden nicht beschlossen.

Wer daran jetzt nun schuld ist, interessiert mich im einzelnen gar nicht. Ich bin über das grandiose Scheitern der Politiker entsetzt: Man sieht die Gefahr, aber tut nichts, um sie einzudämmen.

Was mich daran besonders pessimistisch stimmt: Der Klimawandel ist nur ein Problemfeld auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Und er ist imho nicht mal das schwierigste Problem: der Übergang zu einer CO2-freien Energieerzeugung ist aufgrund schwindender fossiler Energieträger alternativlos und außerdem wird die Erde durch die Sonne mit genug Energie versorgt.
Wenn es also schon beim Thema CO2-Reduktion zu keiner Einigung kommt, obwohl das Thema sehr prominent ist, wie sieht es dann erst bei anderen Problemfeldern aus: Überfischung der Meere, abnehmender fruchtbarer Boden, Nahrungsmittelknappheit, Abholzung, schwindende Rohstoffreserven, Wassermangel etc. pp.

Mir scheint, man hat den Ernst der Lage in Kopenhagen nicht erkannt. Auch die deutsche Industrie und vorneweg Umweltminister Röttgen und Kanzlerin Merkel sehen offenbar im Klimawandel in erster Linie eine Geschäft für die deutsche Umwelttechnologie. Doch Technologie allein wird uns nicht retten. Es wird nicht genügen, aus dem Benziner oder Diesel aus- und in ein Elektro- oder Wasserstoffauto einzusteigen.

Meadows hat recht, wenn er sagt, Kopenhagen ist ein Täuschungsmanöver. Solange wir nicht bereit sind, unseren Lebensstil zu ändern, solange fahren wir weiter auf den Abgrund zu.

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