Der zweite Tag der Readers Edition (RE) und schon kann ich einen Beitrag einer Interessengruppe im Blatt lesen. Autor des Artikels über die Notwendigkeit von mehr Experimentierfreude und freien Schulen im deutschen Schulsystem ist Henning Kullak-Ublick. Er ist Sprecher des Vereins „Aktion mündige Schule e.V.“, die sich u.a. für die Gleichberechtigung von freien Schulen im deutschen Bildungswesen einsetzt. Im Artikel steht davon nichts, dass erfahre ich erst, wenn ich auf den Link zum Autor klicke.
Und was darf ich Artikel lesen, was das deutsche Schulsystem braucht? Mehr freie Schulen, mehr Gleichberechtigung, mehr Vielfalt, bessere Finanzierung für freie Schulen. Justamente sind das die Rezepte, die auch das Aktionsbündnis empfiehlt. Kritische Distanz und Neutralität sehen anders aus.
Ist das ein Einzelfall, der am Anfang passieren kann, hat ein Moderator nicht genau aufgepasst, was für einen Artikel er dort freigibt? Ich hab ja nichts dagegen, wenn Interessenvertreter für ihre Sache Stellung beziehen, wenn Menschen, die sich mit einer Sache intensiv beschäftigen zu Wort kommen. Aber wenn die RE Verbänden, Vereinen oder Interessengruppen eine Plattform bietet, dann kann ich erwarten, dass die Artikel als Beitrag eines Mitglieds eines solchen Interessenverbandes gekennzeichnet werden.