Readers Edition geht online

Heute war es soweit: die Netzeitung startet ihr Graswurzeljournalismusexperiment Readers Edition. Wie es sich für ein Web-2.0-Projekt gehört, natürlich erstmal als Betaversion.

Das Layout gefällt mir, als Backend kommt WordPress zum Einsatz, die Artikel erscheinen unter einer Creative-Commons-Lizenz. Jeder Artikel kann kommentiert und mit Sternchen bewertet werden, bevor er online geht, wird er von Moderatoren auf Inhalt und Leserlichkeit geprüft. Es gibt ein Blog und ein Wiki. Mitmachen wird großgeschrieben.

Inhaltliche Kritik kann ich bisher noch nicht üben, dazu muss ich sie erstmal regelmäßig lesen. Mal gucken, ob ein Mehrwert gegenüber anderen Onlinezeitungen und der Netzeitung selbst dabei herauskommt. Die Wikinews, ein Graswurzelprojekt der Wikipedia, ist jedenfall nicht sonderlich lesenswert. Die Netzeitung scheint allerdings mit mehr Aufwand an die Sache heranzugehen.

Was aus der Readers Edition (musste es eigentlich unbedingt ein englischer Titel sein?) wird, bleibt abzuwarten. Ich kann mir den Graswurzeljournalismus konkret und praktisch noch nicht so recht vorstellen. Ein normaler Mensch kann von lokalen Dingen aus erster Hand berichten. Das interessiert aber wohl kaum jemanden. Zu Presseveranstaltungen dürfte man kaum Eintritt bekommen, Rechercheanfragen mit dem Hinweis, man sei von der Readers Edition dürften auch nicht gerade mit besonderer Priorität bearbeitet werden. Am Ende könnte die Readers Edition die besser lesbare Zeitung werden, die aus verschiedenen Quellen Texte zusammenzimmert und eine Kommentarfunktion bietet. Wäre nicht das Schlechteste, aber auch kein Graswurzeljournalismus.

In der Zukunft wird interessant sein, wie die Readers Edition ihre Schreiber entlohnen wird (Robert hat sich darüber mal Gedanken gemacht). Zur Zeit ist noch keine Werbung auf der Seite, es wird also noch kein Cent verdient. Denn wenn man mit Usercontet Geld macht, der User davon aber nichts abkriegt, erhielte das Projekt einen unangenehmen Beigeschmack.

Einen Wunsch hätte ich für die Readers Edition: ein anklickbares Archiv, monats- und tageweise. Vermisse ich auch bei anderen Onlinezeitungen.

3 Gedanken zu „Readers Edition geht online

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