Mittlerweile gibt es Zweifel am erfolgreichen Atomtest Nordkoreas. Das ist eine interessante Wendung, könnte uns allen Nordkorea doch verarscht haben. Das hat man auch überall kapiert und berichtet darüber.
Bei Spiegel Online dominieren nach wie vor reißerische Überschriften und Teaser:
Neben einer sozialistischen Propagandazeichnung, auf der ein roter Soldat den US-amerikanischen Kongress zerstört, präsentiert SpOn keinen Artikel, der die Wendung im Bedrohungsszenario zum Thema hat. Stattdessen „neue Drohungen aus Nordkorea“, Drohung vor „Zündung einer Atomrakete“, „Angst“ vorm „Atombasar“ usw. usf. Stimmungsmache statt Information: Nordkorea ist der nächste böse Bube und wir müssen jetzt alle ganz dolle Angst haben. Erst in den Artikel selbst wird es seriöser und ausgewogener. Außenpolitik war bisher nach meinem Empfinden eher noch die Stärke von SpOn. Zum Thema Nordkorea fehlen mir aber hier Einordnungen und Einschätzungen, auch von Fachleuten, die sich mit dem Land und Atomwaffen auskennen.
Spiegel Online fällt mir immer häufiger negativ auf mit seiner Berichterstattung. Die Überschriften werden boulevardesker, tendenziöser, reißerischer. Die Artikel sind immerhin manchmal besser als die Überschriften vermuten lassen. Das Girl meint, SpOn sei geschwätzig. Ja, das trifft es wohl ganz gut. Belanglosigkeiten, Skandalisierungen, Dramatisierungen und Boulevard.