Mit dem Aufrüsten von vermeintlichen Freunden haben die USA schon schlechte Erfahrungen gemacht. Unter anderem haben sie Saddam Hussein und die Taliban gegen das Böse von damals, die Sowjetunion, aufgebaut und groß gemacht. Später dann haben sich eben jene gegen ihre einstigen Geldgeber gewandt und machen den USA und dem Nahen Osten mächtige Probleme. Auch im Iran hat sich die amerikanische Regierung nicht mit Ruhm bekleckert, indem sie ein diktatorisches Regime an die Macht brachten und dort hielten.
Man könnte also denken, die USA hätten ihre Lektion im Nahen Osten gelernt und lassen die Finger davon, sich dort militärisch einzumischen oder einseitig bestimmte zweifelhafte Regime zu unterstützen. Ist aber nicht so:
Washington will Israel in den kommenden zehn Jahren mit insgesamt 30 Milliarden Dollar unterstützen.
[…] Auch an Saudi-Arabien sind Waffenlieferungen vorgesehen, für Ägypten sind den Angaben zufolge 13 Milliarden Dollar eingeplant.
Man braucht nicht viel Phantasie, um zu erkennen, dass man damit Öl ins Feuer gießt. Die heute vermeintlich moderaten Regime in Ägypten und Saudi-Arabien, beide Staaten weit entfernt von einer Demokratie, erweisen sich vielleicht schon morgen weniger stabil als gedacht und die Nachfolger sind dann keine Freunde des Westens mehr. Dann sind die Waffen da und die feuern nicht nur auf Islamisten.
Die amerikanische Regierung hat im Nahen Osten früher und erst recht in den letzten Jahren viel Mist gebaut. Auch wenn die Milliarden bei in Rüstungsdingen nicht viel sind bedeuten, ein Pappenstiel sind sie nicht* und könnten eine Rüstungsspirale anstoßen. Gibt es dort (in der Regierung, nicht in Nahost) ein paar Vernünftige, denen nicht an einer weiteren Eskalation gelegen ist?
Oder steckt hinter der Eskalation Prinzip? Nach dem Motto: „Lasst sie sich gegenseitig umbringen. Mal gucken, wer nachher übrig bleibt.“?!
Man muss doch aber auch in den USA sehen, dass solch eine Eskalation an den USA nicht spurlos vorbeigeht.
* Zum Vergleich: Die Ausgaben für das Bundesverteidigungsministerium liegen 2007 bei rund 28 Mrd. Euro. Davon 15 Mrd. Personalkosten und 8,6 Mrd. für Ausrüstung. Mit den von den USA gezahlten Milliarden kann man das Arsenal also schon nicht unwesentlich aufstocken.
Ohjeee… wer aus seinen Fehlern nicht lernt und sie wiederholt, ist ein echter Depp. Das Israel-Engagement der USA finde ich eh ziemlich diskussionswürdig. Immerhin glänzt Israel außen- und innenpolitisch nicht gerade mit einem freiheitlichen Grundverständnis.