Mario Sixtus und das Fernsehen, Teil 2: Er orakelt einmal mehr über das Fernsehen und die Zukunft dieses Mediums.
Dort meint er, dass das Fernsehen nicht mehr nötig sei, weil das Publikum ja alles auf DVD kriegen könne. Wann immer es will und nicht, wann es der Sender im Pogrammablauf vorgesehen hat. Nungut, es gibt ja auch Videorekorder, um Sendungen aufzuzeichnen. Oder Festplattenrekorder, wenn es etwas teurer sein darf.
Aber warum muss das Fernsehen gleich sterben, nur weil es DVDs gibt? Kann nicht einfach beides nebeneinander existieren? Als das Radio aufkam, starb die Zeitung nicht. Als das Fernsehen aufkam, starb das Radio nicht. Warum sollte das Fernsehen zugrunde gehen, nur weil es die DVD gibt. Zumal DVDs teurer sind (eine Staffelbox einer Serie kostet locker mal 70 Euro) als Fernsehen.
Marios Beispiel mit Global Frequency, welches nicht im TV laufen durfte, weil die Programmmacher es nicht gut fanden, zeigt erstmal nur, dass es _auch_ ohne Fernsehen laufen _kann_. Nicht mehr und nicht weniger. Hier jetzt gleich das Totenglöckchen fürs Fernsehen zu läuten, ist übereilt.
Zumal auch bei DVD-Produktionen ein Distributor erstmal Ergebnisse sehen will, bevor er eine Serie produziert. Damit verlagert sich das Problem nur weg von TV-Macher hin zu DVD-Machern. Die zudem noch eine Menge Geld in Werbung stecken müssen, wenn das Medium Fernsehen als Werbeplattform wegfällt. Bliebe die Alternative der Direktvermarktung. Bei Musik kann ich mir das vorstellen, bei (technisch) aufwändigen TV-Serien nicht. Wo soll dafür das Geld herkommen?
Na ja, nicht nur ich, sondern sehr viel klügere Menschen als ich haben sich bereits Gedanken gemacht, wie es weiter gehen könnte. Und — mit Verlaub — mit DVDs hat das nicht mehr viel zu tun.
Hier ein kurzer Ideen-Abriss.
Und Hier eine etwas längere Abhandlung.
Beide Beiträge, sowohl der Ideenabriss als ich die etwas längere Abhandlung habe ich im Eintrag davor verlinkt.
Ich halte die Ideen auch sehr interessant. Nur eben auch für Kaffeesatzleserei. Bahnbrechende Ideen zur Zukunft des Fernsehens hat es in den letzten Jahren viele gegeben (sicher auch davor), allein das Fernsehen wollte dieses prophezeiten Weg nicht mitmachen. Oder besser: die Zuschauer wollten ihn nicht mitmachen. Und ich denke, es könnte ein Menge damit zu tun haben, dass die meisten Zuschauer das Fernsehen gar nicht unbedingt anders haben wollen, als es jetzt ist. Und wer es doch will, hat schon Alternativen.
btw: irgendwie hat WordPress wohl Probleme mit Unterstrich-URI in Kommentaren. Darum sehen die so verstümmelt aus. Hab daher die Links so verändert, dass sie nun korrekt dargestellt werden.
> Ich halte die Ideen auch sehr interessant. Nur eben auch für Kaffeesatzleserei.
Ja.
> Bahnbrechende Ideen zur Zukunft des Fernsehens hat es in den letzten Jahren viele gegeben
Welche? Außer vielleicht Formate wie: 320 Stundenkilometer – Unterwegs mit der Autobahnpolizei
> allein das Fernsehen wollte dieses prophezeiten Weg nicht mitmachen.
Wollte die Musikindustrie auch nicht.
> Oder besser: die Zuschauer wollten ihn nicht mitmachen.
Welchen Weg?
Klar. Ich orakel. Aber als Zeitrahmen habe ich 10 Jahre eingesetzt. Das ist in etwa die Spanne, vor der die meisten deutschen Netznutzer den Begriff „Internet“ noch nicht kannten. Man wird sehen.
Mit den „bahnbrechenden Ideen“ meinte ich keine Radauformate. Sondern eben Dinge wie jenes Beispiel mit dem Digitalen Fernsehen, wie es ich hier näher erläutert habe. Ich sehe schon, den Beitrag in zwei Teile zu teilen war keine so gute Idee…
Die schöne Welt des Digitalfernsehens wurde vor etwa 10 Jahren propagiert, daraus wurde nicht viel. Seither machen mich gewagte Zukunftsvisionen zum Thema Fernsehen einfach skeptisch.
Ich denke im Übrigen auch, dass das Internet den Konsum von Serien und Filmen, also bisher klassische Elemente des Fernsehens, ändern wird. Aber ich glaube eben nicht an eine Ende des TV. Jedenfalls nicht in einem überschaubaren Zeitrahmen von 10 Jahren. Die Zielgruppe des Fernsehens ist eine, die sich nicht gerne an neue technische Dinge gewöhnt. Fernsehen wird wohl in Zukunft in noch höherem Maße ein „Rentner-„Medium werden.