Bundeskanzlerin Merkel verbittet sich Kritik aus dem In- und Ausland. Soweit kommt’s noch.
Was soll bei den Untersuchungen raus kommen, das dieses Bombardement rechtfertigt? Warum bombadiert man zwei auf einer Sandbank gestrandete, fahrunfähige Tanklaster? Die stellten doch in diesem Moment keine Bedrohung dar. Für niemanden. Möglichweise sollten sie für einen Selbstmordanschlag benutzt werden. Gibt’s Belege dafür? Warum beobachtet man die Lastwagen nicht oder schießt sie bewegungsunfähig? Mittels Bombe oder Rakete in die Luft können hätte man sie immer noch.
Auf den Luftbildern waren bewaffnete Menschen rund um die LKWs zu sehen. Was macht das für einen Unterschied? Seit wann wird ein Tanklasterraub (nein, es war nicht nur Diebstahl, die Fahrer wurden an der fingierten Straßensperre umgebracht) oder das Zapfen von Benzin mit dem Tod durch die Bombe bestraft? Und da interessiert es mich auch gar nicht, ob sich am Tanklaster „nur Taliban“ oder auch Zivilisten aufgehalten haben. Der Unterschied dürfte ohnehin fließend sein. Die Bombardierung widerspricht nicht zuletzt den aktuellen Leitlinien für die ISAF, in denen das Schützen der Zivilbevölkerung an oberster Stelle steht.
Dazu kommt dann noch die unterirdische Informationspolitik von Verteidigungsminister Jung, der solange vertuscht oder leugnet, bis die Infornation dann auf anderem Wege herauskommt und man die Wahrheit nicht mehr unterdrücken kann. Die deutsche Presse tut sich auch nicht gerade als sonderlich investigativ hervor. Aber das ist nichts neues, der ganze Afghanistaneinsatz wird journalistisch kaum begleitet. Der erste ausführliche Bericht zum Ablauf erschien in der Washington Post .
Lesenswert in diesem Zusammenhang sind auch das Weblog „Augen geradeaus“ von Thomas Wiegold beim Focus, der Sammelbeitrag mit bekannten Fakten aus deutschen und internationalen Zeitungen und der Beitrag vom Spiegelfechter zum Ablauf des Geschehens.
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