Das Gespenst der Schleichwerbung geht um. Mittlerweile wird hinter fast jedem Bild, hinter fast jeder Textzeile in einem Dialog gleich Schleichwerbung vermutet.
Prinzipiell kann natürlich jedes Produkt, was (insbesondere) im Fernsehen zu sehen ist, als Werbung angesehen werden. Ich sehe einen Schauspieler in einem Auto fahren und schwupps erkenne ich, was das für eine Marke ist. Dazu muss nicht mal das Enblem zu sehen sein, die Form reicht meist schon aus. Nicht anders sieht es bei vielen anderen Dingen des Alltags aus. Wir erkennen sie an Form, Verpackung, Farbe o.ä.
Anders ausgedrückt: man weiß bei dem Auftauchen einer Marke nicht, ob sie nun zufällig oder absichtlich (und gegen Bezahlung) dort hingelangt ist. Es ist aber oftmals nicht zu erkennen, worum es sich handelt. Product Placement ist laut Medienstaatsvertrag verboten; sowohl für private als auch für öffentlich-rechtliche Sender. Darum ist es richtig, wenn man jetzt genauer hinguckt und hier und da mal nachhakt, ob nicht doch hier und da gezahlt wurde. Was ja auch gar nicht so selten (.pdf, 143 kB) zu sein scheint, wenn man Leuten aus der Werbebranche glauben darf.
Problematisch wird es erst, wenn Servicemagazine (TV und Print) „gesponsort“ werden. Also in dem Fall, in dem redaktionelle Inhalte gekauft werden. Ist mir zwar nicht bekannt, das es sowas gegeben hat. Aber bisher war ja auch nicht bekannt, dass der Marienhof beschlichen wurde.
Update, 21.06.05: Ein lesenswertes Interview mit Wolfgang Hünnekens in der Berliner Zeitung zum Thema „Platzierung von Markenbotschaften“ aka Schleichwerbung.
Es gab sogar Fälle bei Sat.1, in denen redaktionelle Inhalte beeinflusst wurden.
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Dafür musste Sat.1 kürzlich 100.000 Euro Strafe zahlen und Werbezeit für 400.000 Euro zur Verfügung stellen.
[via: LobbyControl]