Archiv der Kategorie: blogosphärisches

P0rno-Spam in den Zeitblogs

Wenn man ein Blog betreibt, werden die Kommentare zugespamt. Dann löscht man den Müll oder schützt sein Blog mit Filter (bei mir z.B. mit Akismet).

Wenn man nun sein Blog stilllegt, sollte man die Kommentare schließen. Wozu auch noch weiter kommentieren, wenn der Autor sich eh nicht drum kümmert. Außerdem kriegt man so auch keine Probleme, wenn sich jemand über einen Kommentar aufregt.

Peinlich wird es allerdings dann, wenn die Blogs einer ansonsten angesehenen Wochenzeitung mit Viagra-, P0rno- oder sonstigem Spam überhäuft werden. Das mittlerweile stillgelegte Blog des Chefredakteurs der Onlineredaktion der Zeit, Gerow von Randow, ist ein Paradies für Spammer geworden, andere Blogs auf dem Zeit-Blogfriedhof sind auch betroffen.

Einmal mehr: Blogs vs. Journalismus

Beim rebellischen Pseudonym entspinnt sich mal wieder eine recht lebhafte Diskussion Blogs vs. Journalismus. Don ist zwar selbst Journalist, hält aber von seiner Zunft nicht allzuviel. Kurz: alte Medien werden sterben, der Journalismus wird sterben, weil man sie nicht mehr braucht.

Der Kommentar von Sven Scholz dazu gefällt mir aber sehr gut:

solange die Journalisten nicht anfangen ihren Job zu machen (analysieren, Zusammenhänge zeigen, entlarven, erklären, und das alles möglichst unabhängig, und nicht nur den diversen Lobbies und Buzzern nach dem Maul schwätzen und selbst auf jede noch so durchsichtige Meinungsmache reinfallen und weitertragen) wird das nix mit dem „Beruf“ Journalismus. Denn Säue durchs Dorf treiben können die Blogger besser, und wenn es um Meinung und Subjektivität geht machen Journalisten schon von Natur aus keinen Stich. […]

Ist wie in der Politik, die macht sich auch obsolet, einfach, weil sie ihren Job (sich ums Gemeinwohl kümmern) nicht macht. Statt dessen spielt sie den Zuträger für eine Amok laufende Globalwirtschaft, Hand in Hand mit breiten Teilen des „professionellen“ Journalismus, und setzt sich damit ebenso wie letzterer von der „realen“ Welt ab. Und ist für diese eben dann in der Konsequenz – achtung, das R-Wort – nicht mehr relevant. Völlig unabhängig davon, ob es Blogs gibt oder nicht (mit Blogs fällt’s nur schneller auf)

Ich hoffe eigentlich nicht, dass der professionelle Journalismus zugrunde geht, dass die guten Zeitungen verschwinden werden. Aber die Zeitungen müssen anders aussehen, weniger abgeschriebene Agenturmeldungen (die krieg ich an jeder Ecke im Internet), dafür mehr investigativer Journalismus, mehr Recherche, mehr Hinterfragen. Sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit für Journalisten sein, oder?

Die Realität, jeder kennt es, sieht oft (nicht immer, es gibt auch investigativen, klugen, hinterfragenden Journalismus) anders aus. Statt Einordnung, Bewertung, kompetenter Analysen kriegt man flattrige und hektische Aufgeregtheit präsentiert. Jede Diskussion, jede Meinungsverschiedenheit wird zum „Streit“, überall „explodieren“ Kosten, Dinge werden gleich „dramatisch“ und Situationen sind sowieso immer gleich „bedrohlich“.

Ich mag Zeitungen, ich lese gerne die taz und die Süddeutsche. Ich mag es, wie die taz von anderen Medien vernachlässigte Themen anspricht, ich mag die Ausführlichkeit der Süddeutschen, ich lese in beiden Zeitungen gerne die Kommentarspalten. Ich fühle mich durch beide Zeitungen immer noch besser informiert als durch Blogs oder Spiegel Online.

Weiterlesen

WordPress 2.0.3

Ich hab nun heute mein WordPress auch auf die neue Bugfixversion 2.0.3 erneuert, wie gehabt mit dem Fixpaket von wordpress.de.

Sicherheitslöcher sollen gestopft worden seien und auch an der Geschwindigkeit wurde wohl gedreht. Naja, auf jeden Fall wurden nur 9 von 15 der ursprünglich angepeilten Veränderungen umgesetzt, wenn ich den Bugtracker richtig verstehe. Warum veröffentlicht man eigentlich eine unvollständig erneuerte Version?

Können Märkte keine Polemik ertragen?

Rainer Bartel hat sich ein bisschen aufgeregt. Über die bekloppte Media-Markt-Werbung. Und das gefällt den Anwälten von eben jenem Unternehmen gar nicht. Die mögen es offenbar nicht, wenn man drastisch formuliert. Nun ist der Text an fünf Stellen verstümmelt. Aber zum Glück gibt es ja den Googlecache als Lückenfüller. Von der juristischen Geschmackjury beanstandet wurden demnach: „widerlichste Fressen“, „scheiße [aussehen]“, „dubiose Geschäfte rund um Weblinks“, „Arschloch“ und „kriminelle Vereinigung“.

Wäre schade, wenn solche Einträge, die zugegeben nicht eben zimperlich in der Wortwahl sind, bald nicht mehr zu lesen sind. Zumal auch der Herr Steinhöfel nicht eben zimperlich in seinen Äußerungen ist. Oder wir Blogger brauchen bald gerichtsfeste Formulierungshilfen.

Mal gucken, wie das Echo in der Blogosphäre diesmal ausfällt.

[via: Rebellmarkt]

Nachtrag: Ich würde jetzt ob der Steinhöfelschen Wortstreichereien nicht von der Gefahr der Meinungsfreiheit sprechen, vielleicht eher von einer Gefahr für die Kunstform der Polemik.
Rainer beleidigt (die Figur?) Steinhöfel. Rein rechtlich ist Steinhöfel wohl im Recht, kann ich auch im Einzelnen nicht gut genug beurteilen. Aber ich find’s schade, wenn man gegen Satire und Polemiken immer gleich mit der juristischen Keule kommt. Besonders dann, wenn sie von Einem geschwungen wird, der selbst gerne verbal austeilt.

P.S.: Der Rainer erzählt eine Geschichte vom Nikolaus.

Akismet aktiviert

Bisher war es mit dem Spam ja erträglich. Ab und zu mal ein Spamkommentar oder ein Spamtrackback, zwei- oder dreimal auch schon eine Spamwelle, die aber nach wenigen Tagen endete.

Jetzt geht’s mir aber doch auf den Zeiger, seit etwa zwei Wochen ständig Spamkommentare und -trackbacks. Nichts davon geht online, aber ich kriege ständig Mails, dass ein neuer Kommentar auf Moderation wartet. Das sollte nun wegfallen.

Ich hatte Akismet bisher nicht aktiviert, weil ich mir dazu erst einen Account bei wordpress.com anlegen muss, um einen Registrierungsschlüssel zu kriegen, ohne den Akismet nicht läuft. Ich hab nun mal was gegen unnötige Registrierungen, aber der Leidensdruck war jetzt einfach höher als die Abneigung gegen eine Registrierung.

Spiegel-Watchblog

Unter www.spiegelkritik.de findet sich ein Spiegel-Watchblog. Seit März 2006 online, bisher 19 Beiträge.

Beim ersten Durchgucken ist das Blog noch nicht der Brüller, die Einträge sind für meinen Geschmack zu umständlich, zu wenig pointiert in der Herangehensweise an den jeweils kritisierten Artikel. Aber das kann ja noch werden.

Der netzweltspiegel macht zwar wieder unter neuer Führung weiter, schreibt aber offenbar leider nicht mehr oder nur noch sehr sporadisch über die Netzweltrubrik von SpOn.

Funny Google

Witzige oder seltsame Google-Referer kann sicher jeder aus seinen Statistiken fischen. Aber so lustige Kommentare dazu schreiben kann nicht jeder. Ralf kann’s.

P.S.: Meine Highlights in diesem Monat bisher sind „welche rapper kiffen“ (vermutlich jeder) und „drohbrief schreiben“ (eine große Hilfe war mein Blog bei diesem Problem sicher nicht).

Reaktionen auf Gedanken

Ich hätte nicht gedacht, dass es gegen diesen Gedankengang von Jörg-Olaf Schäfers so heftige und negative Reaktionen geben würde. Ich hatte die Ideen von ihm ja aufgenommen und mir meine Gedanken dazu gemacht.

Teilweise kommt es mir so vor, als wenn er absichtlich missverstanden (Kommentare beachten) wird, andererseits stört mich, dass es wieder in die Richtung „Blogger vs. Journalismus“ geht.

Johnnys Gedanken gehen in eine ähnliche Richtung wie die von Jörg-Olaf, seltsamerweise ohne dass es zu einem Aufschrei kommt. Beide sprechen von Verantwortung der Blogger für das Gebloggte, beide sprechen von der Gefahr, dass es zu Fehlern kommen kann und der Falsche am Pranger steht. Jörg-Olaf konkretisiert das, Johnny geht das Ganze eher wischiwaschi an.

Ich bin auf die Debatte gespannt, wenn tatsächlich eines Tages die falsche Sau durch Klein-Bloggersdorf getrieben und erlegt wurde.

Macht, Verantwortung und Augenmaß

Darüber sollten wir noch mal reden. In Zukunft, in den nächsten Wochen, in den nächsten Monaten. Wir sollten über die Kontrollmöglichkeiten der Macht der Blogger reden. Blogger haben Macht, nämlich Linkmacht und damit können sie PR machen, können kritische Beiträge ganz nach oben bei Google oder anderen Suchmaschinen platzieren. (ein Gedanke am Rande: wann wird man eigentlich Druck auf Suchmaschinen ausüben, doch die doofen Blogs geringer zu gewichten?)

Macht, und wenn auch mit einem noch so guten Vorsatz daherkommt, muss kontrolliert werden. Früher oder später wird versucht, sie zu missbrauchen. Die jetzigen Beispiele Euroweb und Transparency Deutschland sind meines Erachtens noch nicht dazu geeignet, von Machtmissbrauch oder einem Lynchmob zu reden. Die Gründe für die Empörung waren beide Male die gleichen: Unternehmen/Organisation versucht, ungerechtfertigter Weise abzumahnen. Das Pendel kann aber auch in eine andere Richtung ausschlagen.

Weiterlesen